Fertiggerichte - sind sie wirklich so ungesund?

Nach einem stressigen, langen Tag kommen Sie nach Hause mit knurrendem Magen. Die Energie zum Kochen fehlt, aber eine richtige Mahlzeit soll trotzdem schnell auf dem Tisch stehen. Dafür gibt es eine einfache Lösung: eine Dose mit einem Fertiggericht öffnen, in die Mikrowelle stellen und schon ist das Essen fertig. Doch Fertiggerichte haben den Ruf, sehr ungesund zu sein. Sind sie tatsächlich so ungesund oder kann man hin und wieder zu einem Fertiggericht greifen?

Tiefkühlpizza, Tüten-Kartoffelpüree, Fertig-Lasagne und vieles mehr zählt zu den typischen Fertiggerichten. „Convenience- Food“ oder auch „Ready-to-eat“ Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht gekocht werden müssen, sondern nur aufgewärmt werden.
Die Hersteller von Convenience-Food wollen ein lecker aussehendes Fertiggericht mit intensivem Geschmack zu möglichst günstigen Preisen auf den Markt bringen. Der Gesundheitsaspekt spielt da selten eine ausschlaggebende Rolle.
Fertigessen enthält oft sehr viel Zucker und Salz. Das Salz macht den Geschmack vom Essen intensiver, jedoch werden mit Fertiggerichten schnell die empfohlene Höchstmenge von 6 Gramm täglich für Erwachsene an Salz überschritten. Zu viel Salz in der Ernährung können Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schäden an den Nieren verursachen.
Zucker kommt in Fertiggerichten in unerwartet hohen Mengen vor. Zu viel Zucker hat unzählige Folgen wie beispielsweise Diabetes, Karies, Magen- und Darmprobleme oder Pilzbefall.
Außerdem haben Fertigprodukte einen hohen Fettgehalt. Die Lebensmittelindustrie verwendet Fett, da es konserviert und den Geschmack verbessert. Dabei werden sehr selten hochwertige Fette verwendet. Gesättigte Fettsäuren gelten als besonders ungesund und sollen das Risiko für Herz- Gefäßkrankheiten erhöhen. Sogar noch viel bedenklicher sind die sogenannten Transfette. Sie entstehen, wenn Pflanzenfette gehärtet werden. Der Blutfettspiegel steigt, was das Risiko für die Entstehung von Arterienverkalkungen erhöht.
Anstelle von richtigen Rohstoffen wird in Convenience-Food häufig Konserven verwendet, beispielsweise Kartoffelpulver statt frischen Kartoffeln. Diese Zutaten sind sehr vitalstoffarm. Auch gesunde Vitamine und Ballaststoffe sind selten in Fertiggerichten zu finden.
Convenience-Food soll möglichst ansprechend für Kunden aussehen. Deshalb wird gerne zu Farbstoffen gegriffen. Einige Farbstoffe in Lebensmitteln sind für ihre gesundheitsschädigenden Wirkungen bekannt. Beispielsweise Pseudoallergien können durch schädliche Farbstoffe ausgelöst werden.

Fertigessen hat oft einen sehr speziellen intensiven Geschmack. Das kann dazu führen, dass Kinder die nur Fertigessen zu sich nehmen, gesundes, selbstgekochtes Essen zu fade finden.
Um kostengünstig einen leckeren Geschmack zu erzielen, werden eine Vielzahl an verschiedenen Aromen, Gewürzen und Konservierungsstoffe verwendet. Oft wird auch der bekannte Geschmacksverstärker Glutamat benutzt. Viele Menschen reagieren darauf mit Übelkeit und Schwindel.

Fertigessen ist sehr kalorienreich. Der Proteingehalt hingegen ist niedrig, was einen dazu verleitet größere Mengen zu essen, um diesen zu decken. Es wird auch vermutet, dass man aufgrund der weichen Konsistenz von Fertiggerichten mehr als nötig isst. Grundsätzlich neigt man also bei einem übermäßigen Verzehr an Fertiggerichten eher zu Übergewicht.

Grundsätzlich steigt das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung immer mehr. Tiefkühlkost kann tatsächlich gesund sein. Obst und Gemüse, das direkt nach der Ernte eingefroren wird, enthält mehr Nährstoffe als frisches Obst in den Supermärkten. Das frische Obst und Gemüse verliert an zahlreichen Nährstoffen durch den Transport und die Lagerung. Außerdem bleiben die Farbe und der Geschmack oft so gut erhalten, dass manche Tiefkühlkostanbieter vollständig auf Zusatzstoffe verzichten. Diese Tiefkostgerichte kann man durchaus hin und wieder konsumieren, jedoch haben diese Lebensmittel auch ihren Preis.

Fertiggerichte sollten aufgrund ihrer zahlreichen ungesunden Inhaltsstoffe nicht zur Gewohnheit werden. Jedoch gibt es auch Fertiggerichte, die man durchaus hin oder wieder zu sich nehmen kann. Werfen Sie dafür einen Blick auf die Nährwerttabelle. Meal Preperation ist eine gute Alternative, um gesundes Essen in einen stressigen Alltag einzubauen. Dafür sind ein wenig Planung und Motivation notwendig, aber Ihr Körper wird es Ihnen danken.