Genius CI Header

Das MSC-Siegel, mehr Schein als Sein?

Das MSC-Siegel ist wie ein Bio-Siegel für Fisch. Aber auch wie bei der Bio-Zertifizierung für andere Lebensmittel gibt es Kritik und Verbesserungsbedarf. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel wie der MSC seine Siegel vergibt, warum es kritisiert wird und was man besser machen kann.

Inhaltsverzeichnis

Was ist das MSC-Siegel?

Marine Stewardship Council oder kurz MSC ist eine gemeinnützige Organisation, die 1997 vom WWF und dem Lebensmittelkonzern Unilever gegründet wurde. Das Ziel ist es die Industriefischerei, den Naturschutz und nachhaltige Fischerei miteinander in Einklang zu bringen. Mittlerweile befindet sich das blaue Siegel auf mehr als der Hälfte der deutschen Fischprodukte und auf 12% des weltweiten Gesamtmarktes.

Hilft das Siegel den Fischen?

Kurz gesagt: Nicht mehr wirklich. Denn MSC hat seine Gründungsidee weitestgehend aus den Augen verloren und wurde eher von der Industrie verschluckt. Mit der Vergabe von MSC-Siegeln nimmt der Konzern jährlich ca. 17 Millionen Euro ein.

Und es soll noch mehr werden. In den nächsten Jahren soll ein Drittel des weltweiten Fischfangs mit dem MSC-Siegel zertifiziert sein. Berichten zufolge nimmt MSC die Zertifizierung nicht selbst vor, sondern ein MSC zertifiziertes Unternehmen. Und jene Zertifizierer sprich die Leute, die die Fischereiunternehmen prüfen. Werden von den Fischereien bezahlt, welche das Siegel haben möchten.

Warum steht MSC in der Kritik?

Die Kritik am MSC reißt nicht ab. Und Beispiele warum, dass so ist finden sich überall. Zum Beispiel wird in Mexiko beobachtet wie MSC zertifizierte Fischereiunternehmen beim Thunfischfang jährlich mindestens über 500 Delfine unabsichtlich in Ringnetzen töten.

Die Delfine und Thunfische gehen Fressgemeinschaften ein und die Delfine verheddern sich beim Fang der Thunfische im Netz und ertrinken. Deshalb wurde mexikanischer Thunfisch jahrzehntelang von den USA und Europa boykottiert. Seit einigen Jahren tragen genau diese Unternehmen das MSC-Siegel.

Ein weiteres Beispiel für den nicht nachhaltigen Fischfang MSC zertifizierter Unternehmen ist, die Grundschleppnetz-Fischerei in der Ostsee. Bei dieser Fangmethode wird ein großes Netz über den Meeresboden gezogen um Schollen zu fangen. Dabei wird aber der Meeresboden komplett zerstört und das aktive Leben, welches auf ihm stattgefunden hat, ebenso.

Außerdem werden trotz Absprachen weiterhin überfischte Arten gejagt. Andere Arten werden zum Rand der Überfischung gebracht.

Fazit

Das Umweltprojekt MSC hat seine Gründungsprinzipien aus den Augen verloren und strebt nun den Profit an. Durch ungenaue Überprüfungen und leichtfertiger Vergabe von Zertifizierungen sowie Überfischung und Beifang bedrohter Arten, hat das Unternehmen wenig mit Nachhaltigkeit zu tun. Laut Greenpeace und anderen Wissenschaftlern müsse es eine grundlegende Reform des Unternehmens geben.

Natürlich sind nicht alle Fischereien schlecht und betreiben auch nachhaltigen Fischfang. Aber es ist doch fraglich warum MSC-Chef-Howes sagt: „Man müsse selbst japanische Schrottfischereien zertifizieren“. Was Sie tun können ist: Fragen Sie im Supermarkt und Fast-Food Laden nach woher der Fisch kommt und wie er gefangen wurde. So spürt der Handel, dass nachhaltiger Fischfang den Kunden wirklich wichtig ist.

Bitte geben Sie die Zahlenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.*

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Die Datenschutzbestimmungen habe ich zur Kenntnis genommen.