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Pestizide im Essen

FD-EU-17-a-800x400Immer wieder werden Reste von Pestiziden im Essen oder im Grundwasser entdeckt. Aber was genau sind Pestizide und wie kann man sich am besten dagegen schützen?

Inhaltsverzeichnis

Was sind Pestizide?

Das Wort „Pestizid“ stammt von dem englischen Wort „pests“ und bedeutet „Schädlinge“. Hierbei handelt es sich um verschiedenste chemische Stoffe, die sich giftig auf gewisse Organismen der Pflanzen- und Tierwelt auswirken. Diese Art von Schädlingsbekämpfung hat einen Einfluss auf die ganze Welt, egal ob Mensch, Tier oder Pflanze. Bedauerlicherweise werden immer wieder von Experten der EU verschiedene Pestizid-Rückstände in unseren Lebensmitteln und Gewässern gefunden. Deshalb hat die EU die Nutzung verschiedener Stoffe wie z.B. Cyanamid und Cyfluthrin nicht mehr zugelassen. Cyanamid kann zu Allergien, Hautverbrennungen und schweren Augenschäden führen und wird in der Landwirtschaft dafür eingesetzt, damit die Pflanzen früher und gleichmäßiger blühen. Genutzt wird dieser Wirkstoff vor allem für Kiwis und Trauben. Auch Cyfluthrin kann zu Schwindel, Übelkeit und Hautausschlägen führen. Jedoch durfte man nach wie vor diese Stoffe herstellen oder exportieren. Im Jahr 2018 wurde in den EU-Staaten der Export von 81.600 Tonnen solcher Pestizide genehmigt. Bei unserem Nachbar in der Schweiz werden bei über der Hälfte der Grundwassermessstellen Pestizide oder deren Abbauprodukte nachgewiesen. Jedoch sind Pestizide ein wichtiger Baustein für unsere Landwirte geworden, weil viele Lebensmittel so ohne Pestizide gar nicht im Supermarkt erhältlich wären.

Vor und Nachteile von Pestiziden

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  • Pro
    • Pestizide töten effektiv Käfer und Krankheiten.
    • Lebensmittel können günstiger weiterverkauft werden durch leichtere Haltung.
    • Standortvorteil: Fremde Feldfrüchte können auf deutschen Feldern angebaut werden.
    • Landwirte haben die Möglichkeit, verschiedene Hauptfrüchte mit steigenden Erträgen in monotonen Fruchtfolgen anzubauen. 
  • Contra
    • Viele Pestizide sind giftig für Nutzinsekten, Menschen, Haustiere oder auch andere Pflanzen.
    • Pestizide haben spezifische Lager- und Entsorgungsvorschriften, an die sich nicht jeder hält. 
    • Pestizide werden bei Regen abgeschwemmt, vom Wind verweht und auch an unseren Nahrungsmitteln bleiben Rückstände haften, die wir mitessen.
    • Ohne Pestizide werden Lebensmittelpreise deutlich steigen.
    • Durch das Bespritzen eines Feldes mit Pestiziden werden auch Nützlinge abgetötet. Deshalb kommt es schnell zu einer Wiederbesiedlung des Ackers mit Schädlingen. Infolgedessen muss man erneut eine Pestizidbehandlung durchführen. Es kommt zu einem nicht endenden Kreislauf, der den Verbrauch solcher Wirkstoffe in die Höhe treibt.

 

Was für Folgen können Pestizide für einen Menschen haben?

FD-EU-17-b-800x400Menschen können durch Berührungspunkte mit Pestiziden erkranken. Natürlich sind Bauern und einfache Landarbeiter oft am meisten von den Schäden durch Pestizide betroffen. Laut einer Studie aus der Fachzeitschrift „Public Health“, erkranken ungefähr 385 Millionen Menschen aus der Landwirtschaftsszene jährlich. Berichtet wird von Beschwerden wie Hautausschlägen, Erbrechen, Störungen im Nervensystem bis hin zu schweren Verläufen wie Nieren-, Lungen- oder Herzversagen. Bis zu 11.000 Menschen aus der Landwirtschaft sterben pro Jahr an den akuten Vergiftungen. Die Zahlen repräsentieren die ganze Welt. Vergleichsmäßig erleiden in Europa „nur“ 1.6 Millionen Menschen akute Pestizidvergiftungen. Aber auch durch die Einnahme von sehr kleinen Dosierungen von Pestiziden durch das Grundwasser oder die Nahrung können Sie Schäden erleiden, wie z. B. Störungen der Fruchtbarkeit, erhöhtes Brustkrebsrisiko oder auch Asthma.

Welche Lebensmittel sind am häufigsten betroffen von Pestiziden?

FD-EU-17-d-800x400Grundsätzlich als stark pestizidbelastet gelten:

  1. Erdbeeren
  2. Spinat
  3. Grünkohl
  4. Nektarinen
  5. Äpfel
  6. Trauben
  7. Pfirsiche
  8. Birnen
  9. Kirschen
  10. Sellerie
  11. Tomaten
  12. Kartoffeln

Als Faustformel gilt: Wurzelgemüse ist in der Regel rückstandsärmer als Blatt- und Fruchtgemüse.

Was kann man gegen Pestizide auf den Lebensmitteln tun?

FD-EU-17-e-800x400Grundsätzlich ist zu empfehlen, Obst und Gemüse gründlichst abzuwaschen und anschließend die Schale mit einem Tuch abzureiben. Auch der regionale und saisonale Kauf spielt eine wichtige Rolle, denn oft können sich stärkere Pestizidbelastungen aufgrund von lockereren Pestizidregeln in Drittländern auf den Lebensmitteln befinden. Auf Produkten aus ökologischem Anbau können Sie sich verlassen, denn laut „Stiftung Warentest“ konnten bei 85 % der Biowaren keine Rückstände von Pestiziden nachgewiesen werden. Jedoch zeigen Statistiken auch, dass es einen Abwärtstrend in Bezug auf Pestizide im Essen gibt. Dadurch dass Deutschland sich vorgenommen hat in den nächsten zehn Jahren den Einsatz von Pestiziden um 15 % zu reduzieren, macht es Hoffnung auf eine gesunde Zukunft für uns alle!

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