Silvesterbräuche in verschiedenen Ländern

Neues Jahr, neues Glück – Silvester ist immer ein besonderes Ereignis, um das neue Jahr einzuleiten. Die Briten und Schotten singen „Auld Lang Syne“, die Chinesen treffen sich zum großen Reunion-Dinner, die Brasilianer essen „Feijoada“ – die Bräuche und Essensgewohnheiten zu Silvester könnten in den verschiedenen Erdteilen nicht unterschiedlicher sein. Alle preisen sie das kommende Jahr an und haben kulinarisch einiges zu bieten.  Welche Bräuche und kulinarische Feinheiten es in den verschiedenen Ländern gibt erfahren Sie hier!

Leckere, kleine, dreieckige Törtchen mit Hackfleisch in England, ein Weintraubenbrauch in Spanien oder Basiliusbrot mit Münzen im Teig in Griechenland – die Essgewohnheiten in den verschiedenen Ländern Europas zu Silvester sind dabei sehr vielfältig.
Fiesta espanola! Am Silvesterabend sitzen die Spanier gerne bei leckerem Essen und gutem Wein beisammen und gehen anschließend auf die Fiestas auf den Straßen, um richtig zu feiern. Ein lustiger Brauch beinhaltet das Essen von Weintrauben. Ganz genau um Mitternacht sollen die Spanier pro Glockenschlag eine Weintraube essen. Nur so erfüllen sich alle Wünsche.
Whisky statt Sekt – wie sollte es auch anders sein in Schottland. Das klassische Silvestergetränk heißt „Hot Pint“ und ist ein Mix aus Bier, Whisky und Eiern. Zu essen gibt es den sogenannten Black Bun (überbackenes Früchtebrot) und das Traditionsgericht „Haggis“ (gefüllte Schafsmägen). Zu Mitternacht wird wie bei den Engländern auch das Lied „Auld Lang Syne“ gesungen. Ein romantischer Brauch ist es, wenn ein Mann mit einer Flasche Whisky, etwas Shortbread und einem Stück Kohle an die Tür einer alleinstehenden Frau klopft. Dies soll allgemein Glück bringen insbesondere in der Liebe.
Ein abgekartetes Spiel an Silvester bei den Griechen! Sie spielen Karten- oder Würfelspiele an Silvester. Es wird angenommen, wer im Spiel gewinnt, Glück fürs ganze Jahr bekommt. Pech im Spiel aber Glück in der Liebe ist auch hier die Devise. Als Essen gibt es das sogenannte Basiliusbrot. In dieses süße Brot wird eine Münze eingebacken. Wer auf sie stößt beim Essen oder Anschneiden, der kann auf ein glückliches mit Reichtum gesegnetes Jahr blicken.

Schillernde Farben, ein prächtiges Feuerwerk und ausgelassenes Feiern – Amerika ist bekannt für seine großartigen Feste und zu Silvester gibt es so manche spannenden Bräuche in den unterschiedlichen Teilen Amerikas.
In den USA z.B. findet die größte Silvesterparty der Welt am Time Square in New York statt. Besonders ist dabei die sogenannte „Wishing Wall“, auf die man seine Wünsche auf Post-Its kleben kann. Diese werden anschließend gut vermengt und wie Konfetti in die Luft geworfen. Das Essen hingegen ist weniger spektakulär. In einigen Teilen wird Linsensuppe verspeist, während es z.B. in Pennsylvania Sauerkraut gibt.
In Brasilien z.B. geht es romantisch zu. Aufgrund der meist noch angenehmen Temperaturen wird von vielen Silvester am Strand der Copacabana verbracht. In der Silvesternacht springen die Brasilianer ins Meer, um Wellen zu überspringen. Für jede Welle, die übersprungen wird, darf sich die Person etwas wünschen. Als Essen gibt es den Bohneneintopf „Feijoada“ und den Brauch mit den Trauben und dem Glockenschlag. Interessant: Wer sieben Traubenkerne in Papier packt und aufbewahrt soll angeblich Glück in der Liebe haben.

Asien steht für Exotik, Orient und pikantes Essen. So unterschiedlich die verschiedenen Länder, so unterschiedlich sind auch die Gebräuche zu Silvester. So findet Silvester auch je nach welchem Kalender zu unterschiedlichen Zeiten statt. So richtet sich z.B. das chinesische Neujahrsfest nach dem traditionellen Mondkalender oder das jüdische Neujahrsfest Yom Kippur in Israel nach dem gregorianischen Kalender Ende September/ Anfang Oktober.
Das westliche Silvester feiern die Chinesen ruhig mit ihren Liebsten. Etwa einen Monat später findet dann das große Familienfest statt. Zum Abendessen werden kleine Teigtaschen in Form von chinesischen Münzen serviert. Huhn, Bohnenkäse und Fisch dürfen auch nicht fehlen. Das Essen soll für Wohlstand und Glück stehen. Auch interessant: Unverheiratete Frauen werfen Mandarinen ins Meer, um Männer für sich zu gewinnen.
In Israel z.B. gibt es beim Yom Kippur, dem höchsten Feiertag des jüdischen Jahres, allerlei Süßspeisen. Besonders beliebt sind die sogenannten Apfelschnitze getunkt in Honig. Dies dient dem Zweck, dass die guten Eigenschaften gegenüber den schlechten Eigenschaften überwiegen. Oft hört man auch religiöse Juden ins Shofar (Krummhorn) blasen, um das neue Jahr einzuläuten.

Afrika – die Wiege der Menschheit. Wie da wohl das neue Jahr gefeiert wird? Große Silvesterfeiern sind in den überwiegend muslimisch geprägten Ländern tatsächlich eine Seltenheit. In Mali z.B. gibt es lediglich Hühnchen zu essen, was in den armen Gebieten schon einen Luxus darstellt. In Südafrika hingegen gibt es schillernde Feiern zu Silvester. Am 1. Und 2. Januar findet in Kapstadt ein bunter Karneval statt mit kreativen Kostümen, Musik und Trommeln. Die Parade am 2. Januar bei der Tausende sogenannte „Ministrels“ durch die Stadt tanzen soll an die einzige Zeit im Jahr erinnern, als die Leibeigenen frei hatten. Silvester in Afrika hat also auch einen historischen, kolonialen Bezug.