Food Plating: Wenn Essen zu Kunst wird

Food Plating geht in etwa so: Mit einem Pinsel oder einer Sprühflasche malen Sie orangene Saucenstreifen auf einen weißen Teller. Liebevoll drapieren Sie das Gemüse rechts daneben und garnieren es mit z.B. essbaren Blüten. Bunt erstrahlt alles auf dem Teller und wirkt einladend ohne überladen zu sein. Fertig ist das Kunstwerk. Sie möchten alle Kniffe und Tricks des Food Platings lernen und selbst kreativ werden? Dann sind Sie hier genau richtig!

Food Plating wird von Laien oft mit Food Styling verwechselt. Doch dabei gibt es grundlegende Unterschiede. Food Plating bezieht sich auf die ansprechende Präsentation auf dem Teller, die alle Sinne (Tasten, Schmecken, Riechen) anspricht. Schon bevor man überhaupt kostet, bekommt man über den wohligen Geruch des leckeren Essens schon mal einen Vorgeschmack auf das Kunstwerk. Wenn Sie für Freunde kochen oder essen gehen, läuft Ihnen auch beim Anblick des schön angerichteten Essens bestimmt schon das Wasser im Mund zusammen. Es geht um diesen konkreten Moment, in dem Sie das Kunstwerk bewundern und sich rantasten können durch Schmecken und / oder Tasten.
Beim Food Styling hingegen geht es eher um die reine Präsentation des Essens, die auf Bildern festgehalten wird. Hier soll Menschen Appetit auf das Essen gemacht werden. Man arbeitet mit verschiedenen Hilfsmitteln, damit das Essen lange schön frisch aussieht und die Bilder perfekt werden.
Food Plating und Food Styling haben also unterschiedliche Ansprüche. Während bei Food Plating das Essen zur multimedialen Kunst wird und man es mit allen Sinnen erforschen kann, ist Food Styling weitgehend nur auf die visuelle Demonstration der Lebensmittel fokussiert.

Obwohl der Kreativität beim Anrichten keine Grenzen gesetzt werden sollen, gibt es ein paar Basisregeln beim Anrichten der Teller:

1. Das Hauptgericht also der Star auf dem Teller soll am besten auf der unteren Hälfte des Tellers platziert werden.
2. Kartoffeln sind in der oberen linken Ecke anzusiedeln.
3. Gemüse kommt rechts daneben auf seinen Platz.
4. Damit es nicht so mathematisch wirkt, sollten Sie beim Anrichten, immer eine ungerade Zahl an Zutaten platzieren. Dadurch wirkt das Ganzespannender.

Um weiter ins Detail zu gehen, sollten Sie sich überlegen, wie Sie am besten Kontraste auf dem Teller schaffen. So trifft z.B. rote Grütze auf Vanillesauce auf einem schwarzen Teller. Auch mit den verschiedenen Texturen sollten Sie spielen, um eine Geschmacksexplosion auszulösen. Crunchy gebratene Zwiebeln in einer Suppe z.B. sind immer ein Highlight für den Gaumen.
Um über die Zweidimensionalität der Kunst hinauszugehen, kann man beim Food Plating das Essen z.B. türmen. Damit wirkt es noch einladender und kunstvoller. Wie Sie sehen gibt es viele Möglichkeiten um die Teller anzurichten.

Food Plating ist eine Kunstform im weitesten Sinne. So gibt es auch hier z.B. verschiedene Stilrichtungen. Es gibt die klassische Dreiteilung, die Freiform und den Landschaftsstil. Dabei ist die Freiform oft die beliebteste Form der Kunst. Hier werden Fleisch und Gemüse bunt und frei auf dem Teller gemischt. Die verschiedenen Farben in Form von Saucen – oder Püreetröpfchen geben dabei das Grundgerüst. Sie werden harmonisch zwischen Fleisch und Gemüse gesetzt und bringen damit eine gewisse Ordnung ins Chaos.
Beim Landschafsstil hingegen werden die Teile sorgfältig zusammengebaut, damit ein Gesamtkunstwerk entsteht. Die Saucen werden kreisförmig um das Gericht aufgetragen und bilden den Rahmen des Ganzen.