Wie Gerüche unsere Wahrnehmung und Emotionen
beeinflussen können

„I can smell her sweet perfume“ so heißt es in dem Lied „Right Where I Need to Be“ von Gary Allan. In vielen Liedern wird der Geruchssinn thematisiert und zum Auslöser zahlreicher Emotionen gemacht. Wir sind überall von Düften umgeben – angenehmen sowie unangenehmen. Düfte finden sich in Parfüms, Kosmetikprodukten aber auch in der Natur und im Haushalt wieder. Der Duft frisch gebackener Brötchen steigt in die Nase, der Duft frisch gebrühten Kaffees macht Lust auf den Morgen und das Parfüm des Partners beschert eine herrliche Frische. Wie Düfte die Gefühlswahrnehmung beeinflussen können, erfahren Sie hier.

Die Frage, ob wir Gerüche instinktiv oder kognitiv erleben, ist gar nicht mal so leicht zu beantworten. Bevor wir auf diese Frage eingehen, ist es interessant zu schauen, wie man kognitiv und instinktiv definieren kann. Eine kognitive Leistung zeigt die Fähigkeit des Menschen die Signale aus der Umwelt aufzunehmen und zu interpretieren. Instinkt hingegen bedeutet angeborene Triebe und Verhaltensweisen. Für den Menschen gilt, dass es sich um eine Eingebung bzw. ein untrügliches Gefühl handelt. Lange Zeit wurde angenommen, dass Gerüche als eine Art tierischer Instinkt angesehen werden, der bei uns Menschen rückläufig ist. Neuere Studien zeigen jedoch, dass man den Geruchssinn doch als kognitiv ansehen könnte. Dies ist der Fall, weil er bei uns hoch entwickelt sei und uns dazu befähige, Entscheidungen bewusst zu treffen. Z.B., wenn wir ein frisch gebackenes Croissant riechen und uns schon das Wasser im Mund zusammenläuft, können wir dennoch entscheiden, ob wir es kaufen oder nicht. Wir interpretieren die Situation und folgen nicht nur unserem Instinkt. Dies ist auf jeden Fall ein spannendes Feld, das noch weiter erforscht werden sollte.

Die Wahrnehmung eines Dufts, mit dem wir positive Emotionen verbinden, ist eng gekoppelt an unsere positiven Erinnerungen. Wenn wir bei einem Duft an eine schöne Erinnerung denken, dann fühlen wir uns auch automatisch gut. Z.B. freuen wir uns schon auf unser Lieblingsessen, sobald wir den Geruch nur wahrnehmen. Manche Duftstoffe können uns richtig verzaubern. So wird z.B. der Duft von Vanille und Orange von vielen Menschen als besonders wohltuend empfunden. Dies könnte u.a. daran liegen, dass wir damit die schöne und besinnliche Weihnachtszeit in Verbindung bringen. Die Geruchswahrnehmung kann interessanterweise von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Je nach Erfahrung und Erinnerung können dieselben Gerüche andere Assoziationen und Gefühle bei Menschen auslösen.

Neben positiven Gefühlen können Gerüche auch negative Gefühle auslösen. Das ist auch gut so, denn Gerüche können u.a. auch als Warnsystem fungieren. Dies ist z.B. der Fall, wenn wir uns vor dem Geruch von verdorbenen Lebensmitteln ekeln. Wer hatte nicht schonmal eine Lebensmittelvergiftung? Nur der Gedanke an das Lebensmittel macht, dass einem übel wird. Der Geruch kann dieses Gefühl noch weiter verstärken. Wie Sie sehen ist der Geruchssinn sehr eng an unsere Wahrnehmung gekoppelt.