Macht Schokolade glücklich?

Glückliche Kinder strahlen mit vollem Mund, Alt und Jung verschenken sie gerne an ihre Liebsten und bei Liebeskummer kann ein Stückchen ein bisschen Trost spenden – die Schokolade. Wem geht nicht auch ein Lächeln über die Lippen, wenn er an den süßen Muntermacher denkt? Schokolade schmilzt bei Zimmertemperatur und zergeht so richtig auf der Zunge. Die Sinne werden erregt und es können positive Empfindungen entstehen. Oft sind es auch schöne Erinnerungen, die wir damit verbinden, wie z.B. als Oma uns mit einer ganzen Tafel Schokolade verwöhnt hat oder wir das erste Mal Pralinen von unserem Schwarm bekommen haben. Doch wie groß ist der Einfluss von Schokolade auf unser Wohlbefinden wirklich? Können ihre Inhaltsstoffe tatsächlich glücklich machen? Hier räumen wir mit diesem Mythos auf und präsentieren interessante Ergebnisse.

Kakao enthält tatsächlich einige Substanzen, die theoretisch glücklich machen könnten. Dazu gehören u.a.:

• Der Pflanzenstoff Theobromin (dieser kann rauschähnliche Zustände hervorrufen)
• Ein Baustein des Glückshormons Serotonin (kann vor negativen Auswirkungen von Stress schützen und hat eine stimmungsaufhellende Wirkung)
• Anandamid (kann uns dazu verhelfen Glück zu empfinden)
• Polyphenol (Antioxidans, welches freie Radikale bekämpft)
• Resveratrol (Antioxidans)

Doch kommen diese Inhaltsstoffe nur in sehr geringen Mengen in der Schokolade vor. Vor allem in der doch so beliebten Vollmilchschokolade steckt etwa nur 30% Kakao. Deshalb wäre es besser zu Zartbitterschokolade zu greifen. Der Grund, warum wir uns beim Verzehr von Vollmilchschokolade doch oft besser fühlen, ist dass das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert wird. Das hängt mit der hohen Energiedichte der Schokolade zusammen. Die Lust auf energiereiche Nahrung könnte mit der Entwicklung des Menschen zu tun haben. Forscher vermuten, dass bereits Jäger und Sammler vor Tausenden von Jahren besonders energiereiche Nahrung bevorzugt haben, weil das so ihr Überleben gesichert hat.

Es gibt einige interessante Studien zum Konsum von Schokolade während der Schwangerschaft und deren positiven Einfluss. Finnische Forscher haben herausbekommen, dass wenn die Mütter während der Schwangerschaft Schokolade gegessen haben, die Babys im Mutterleib glücklicher waren als die Babys, die keine Schokolade bekommen haben. Die Beurteilung basiert auf der Häufigkeit des Lächelns bzw. Lachens der Babys im Mutterleib. Es ist interessant zu sehen, wie die Inhaltstoffe der Schokolade sich positiv auf die Schwangerschaft auswirken können.

Die Antwort auf die Frage, ob Schokolade glücklich macht, ist gar nicht mal so leicht zu beantworten. Es gibt tatsächlich einige Inhaltsstoffe in der Schokolade wie z.B. Theobromin, die glücklich machen könnten. Doch ist die Konzentration dieser sehr gering. Vielmehr kann Schokolade aufgrund ihrer psychologischen Wirkung glücklich machen. So erinnert man sich z.B. an die erste Pralinenschachtel zum Valentinstag und die damit verbundene erste Liebe. Wohlig wird einem auch, wenn man Schokolade mit allen Sinnen bewusst wahrnimmt. Der süßliche Geruch, der in die Nase steigt, das knackende Geräusch, wenn man ein Stück von der Tafel abbricht und der einzigartige Geschmack, der den Gaumen umspielt. Achtsamkeit spielt beim Genießen eine besonders wichtige Rolle.