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Die Bedeutung von Träumen in unterschiedlichen Kulturen

Ein Traum ist eine Abfolge von Bildern, Ideen, Emotionen und Empfindungen, die normaler-weise während bestimmter Schlafphasen unwillkürlich im Verstand auftritt. Träume können jederzeit während des Schlafens auftreten. Aber die lebhaftesten Träume entstehen wäh-rend des tiefen REM-Schlafes (abgeleitet aus dem englischen „rapid eye movement“, zu Deutsch „schnelle Augen-bewegungen“), wenn das Gehirn am aktivsten ist. Manche Exper-ten glauben, dass wir mindestens vier- bis sechsmal pro Nacht träumen.

Die Deutung von Träumen wurde in all den Jahren immer kontrovers diskutiert, denn Träu-me sind für jeden Träumer etwas sehr Persönliches. Jedes Individuum hat eine eigene Wahrnehmung davon, was es geträumt hat. Nach wie vor umgibt etwas Geheimnisvolles dieses Thema. In einigen Kulturen gelten Träume als wichtig, real und öffentlich, in anderen als absurd, irrational und privat. Heute gibt es nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse über die Deutung von Träumen. Im Laufe der Geschichte jedoch wurden viele faszinierende Theorien aufgestellt.

Inhaltsverzeichnis

Die Bedeutung der Träume in der Psychoanalytik

Die Traumforschung ist ein breites Feld und lässt sich in unterschiedliche Bereiche unter-teilen. Schauen wir uns zunächst die Psychoanalytik an. Was sagen Psychologen darüber, warum wir träumen? Obwohl viele Theorien vorgeschlagen wurden, hat sich kein Konsens in der Forschung gebildet. Einige behaupten, dass Träume keinen wirklichen Zweck erfüllen, während andere glauben, dass Träumen für das geistige, emotionale und körperliche Wohlbefinden unerlässlich ist. Egal ob wir uns an unsere Träume erinnern können oder nicht, es ist wichtig, sich mit dem Prozess des Träumens auf analytische Weise zu beschäftigen.

Darüber wie man Träume deuten kann gibt es viele Theorien. Sigmund Freuds Theorie der Traumdeutung deutete darauf hin, dass Träume unbewusste Wünsche, Gedanken und Motive widerspiegeln. Während wir schlafen, verarbeiten wir diese. Um die Symbole von Träumen zu deuten, verfasste Freud einige Werke. In seinem Buch „Die Traumdeutung“ schrieb Sigmund Freud, dass Träume „verkleidete Erfüllungen verdrängter Wünsche“ sind. Neben den verdrängten Wünschen gibt es auch andere Traumsymbole nach Freud. Berühmte Symbole sind dabei z.B. Fliegen und Fallen sowie der Tod. Ein Bestandteil von Freuds Arbeit lag darin, diese Traumsymbole zu deuten und durch unterbewusste Triebe und Gefühle des Menschen zu erklären. Freuds Traumanalyse trug zu den Mainstream-Theorien der Traumdeutung bei, die auch heute noch populär sind.

Eine der beliebtesten Theorien aus der Welt der Psychologie erklärt den Grund für unser Träumen damit, dass wir im Schlaf alle Informationen verarbeiten, die wir in den vorangegangenen Tagen gesammelt haben. Diese Traumanalyse geht also davon aus, dass wir im Schlaf Geschehnisse verarbeiten. Deshalb erschafft unser schlafender Verstand Bilder, Eindrücke und Erzählungen, um die gesamte Aktivität in unseren Köpfen zu organisieren. Dem Aktivierungs-Synthese-Modell (vorgeschlagen von J. Allan Hobson und Robert McClarley) zu Folge, werden während des REM-Schlafes Schaltkreise im Gehirn aktiviert, wodurch Bereiche, die an Emotionen, Empfindungen und Erinnerungen beteiligt sind, aktiv werden. Diese Theorie legt nahe, dass Träume das Ergebnis des Versuchs un-seres Gehirns sind, externe Reize während der Schlafphase zu interpretieren. Interessant ist auch, dass wenn wir im REM-Schlaf geweckt werden, wir uns viel intensiver an das Geträumte erinnern können als in einer anderen Phase. In der REM-Phase kommt es oft zu Klarträumen. Bei den Klarträumen oder auch luziden Träumen, ist man sich dessen bewusst, dass man träumt. Die Interpretation der Träume hängt also auch von der Art des Traumes ab.

Trotz dieser Theorien ist die Tatsache, dass Träume so vielfältig und überzeugend sein können, der Grund, warum viele glauben, dass unseren Träumen eine gewisse Bedeutung zukommen muss. Es bedarf einiges an Übung, um die verborgenen Botschaften der Träume zu entschlüsseln. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man diese deutet. Oft ist es hilfreich ein Traumtagebuch zu führen und seine Gedanken niederzuschreiben. So erkennt man ob sich ein Symbol in den Träumen wiederholt und hat einen Überblick über die verschiedenen Traumbilder.

Die Bedeutung der Träume in der frühen Zivilisation

Auf der Welt gibt es verschiedene Völker mit verschiedenen Traumkulturen. Die alten Völker in Mesopotamien, Ägypten, Griechenland und Rom betrachteten Traumdeutung als eine Kunst, die Intelligenz und manchmal göttliche Inspiration erforderte. Altgriechsche Autoren unterschieden drei Kategorien von Träumen. Einige waren buchstäbliche Vorstellungen davon, was in Zukunft geschehen wird, andere mussten symbolisch interpretiert werden, und wieder andere waren Besuche von Göttern, Geistern oder Freunden.

In der griechischen Mythologie galt das Träumen als eine Art übernatürliche Kommunikation oder ein Mittel göttlicher Intervention, bei dem die enthaltene Botschaft von Menschen mit bestimmten Kräften entschlüsselt werden konnte. Der Gott, der für die Träume der Menschen zuständig war, war Morpheus. Er war der Traumbote der Götter und vermittelte die göttlichen Botschaften durch Bilder und Geschichten. Die Menschen glaubten, dass er ihre Träume besuchen und ihnen in ihren aktuellen Lebenssituationen so Weisheit und Orientierung schenken würde. Wer träumt hat also einen Zugang zum, Mystischen und Übermenschlichen.

Die ältesten erhaltenen schriftlichen Zeugnisse einer Traumdeutung stammen aus den frühen Zivilisationen Mesopotamiens und Ägyptens. Zur Deutung eines Traums gelangte man in unterschiedlicher Weise. Der Traum konnte so eindeutig gewesen sein, dass man ihn nicht weiter interpretieren musste. Wenn er das nicht war, brauchte man einen professionellen Traumdeuter. Alle alten Zivilisationen verfügten über professionelle Traumdeuter. Diese Traumdeuter hatten die Fähigkeit, die Bedeutung von Träumen zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, wenn mögliche böse Folgen abgewendet werden mussten.  Außerdem erfreuten sich Traumbücher mit Traumbildern und deren Interpretationen Beliebtheit; einige von ihnen sind bis heute erhalten geblieben. Träume wurden auch mittels weiterer Träume gedeutet. Ein Priester oder ein anderes Individuum schlief und träumte in Vertretung des ursprünglich Träumenden. So erhielt er nun ebenfalls einen Traum, der ihm dabei helfen konnte, den ursprünglichen Traum zu erklären.

Die Bedeutung der Träume in orientalischen Gesellschaften

Die Veden, heilige Bücher Indiens, enthalten die Vorstellung, dass die Seele im Schlaf den Körper verlässt und für sich selbst Schauplätze und Abenteuer schafft.  Es wird davor gewarnt, einen Schläfer zu plötzlich zu wecken, aus Angst davor, dass die Seele nicht rechtzeitig in den Körper zurückkehren könnte.

Im alten China legten die Menschen großen Wert auf Träume als Mittel zur Erforschung der Welt der Geister. Für sie waren Träume nicht bloße Erfindungen des Unterbewusstseins, sondern vollständige Welten jenseits unserer eigenen. Da man glaubte, dass Träume Ausdruck von Glück oder Unglück seien, gab es angestellte Beamte, die als Traumdeuter fungierten. Es wurde auch angenommen, dass der Traumzustand im Schlaf und der Wachzustand beide Teil des gesamten Selbst sind und dass beide Zustände miteinander verbunden sind. Im Schlaf ist das träumende Selbst real und das wache Selbst nicht. Im Wachzustand ist das wache Selbst real und das träumende Selbst nicht real.

Japan hat seine eigene Geschichte der Interpretation von Träumen, die sich durch große Variation auszeichnet. Von der prähistorischen Jōmon-Zeit, in der die Menschen glaubten, dass Träume Teil der Realität seien, bis hin zum Glauben an das legendäre „Baku“, ein seltenes Monster, das schlechte Träume frisst, um böse Geister zu vertreiben. Derzeit wird in Japan angenommen, dass der erste Traum, den jemand im neuen Jahr hat, bekannt als Hatsuyume, das Glück dieser Person im Laufe des Jahres vorhersagt.

Die Bedeutung der Träume in der Wikingerzeit

In der nordischen Mythologie wurden Träume sehr ernst genommen. Träume konnten manchmal die Zukunft vorhersagen. Dass sie das konnten, ging Hand in Hand mit der nordischen Vorstellung, dass alle Ereignisse vom Schicksal gelenkt wurden.  Träume waren auch ein Mittel des Kontakts zwischen lebenden Menschen und übernatürlichen Wesen wie den Toten, Elfen, Landgeistern und Göttern. Diese Wesen hatten oft eine wichtige Nachricht oder einen Vorschlag für die Träumenden. Ein Traum in der Wikingerzeit wurde also vielfach gedeutet und sehr ernst genommen.

Die Bedeutung der Träume bei den alten Maya

Seit der Zivilisation der alten Maya waren Träume ein wichtiger Aspekt ihrer Religion und Kultur. In den alten Religionen der Maya waren Träume heilig. Sie stellten ein Portal dar, das die Menschen mit den Vorfahren verband, die Orientierung, Vorsehung und spirituelle Reisen boten. Wiederkehrende Träume über Ängste wurden als Warnungen betrachtet, die einem helfen sollten. Sie mussten daher mit einem Ritual gereinigt werden. In der Spiritualität der Maya gaben Träume auch Aufschluss über das Geschick und das Schicksal einer Person. Man glaubte, dass sie den Menschen irgendwann in ihrem Leben mitgeteilt wurden, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war.

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  • Interessanter Post

    Ich habe mich nie mit Träumen beschäftigt doch in letzter Zeit träume ich öfter etwas was ich dann selbst erlebe. Seitdem finde ich dieses Thema sooo interessant!! Super Beitrag, habe wieder etwas dazu gelernt