Pflanzen im Schlafzimmer - ja oder nein?

Ein hoch diskutiertes Thema ist das Halten von Pflanzen im Schlafzimmer - ja oder nein. Befürworter sagen, eine Zimmerpflanze würde uns Sauerstoff, während wir schlafen spenden und raten dazu eine Pflanze im Schlafzimmer zu haben. Kritiker hingegen raten davon ab und meinen, dass Zimmerpflanzen uns den Sauerstoff rauben. Geben oder nehmen Pflanzen jetzt den Sauerstoff? Sorgen sie für Schimmel? Ist es eine gute Idee eine Pflanze im Schlafzimmer? Hier erfahren Sie mehr zu diesem kontrovers diskutierten Thema.

Viele Kritiker sagen, dass Pflanzen im Schlafzimmer den Sauersoff rauben würden. Dies ist zum Teil wahr. Es ist allgemein bekannt, dass Pflanzen mithilfe von Photosynthese Kohlendioxid in Sauerstoff umwandeln. Dafür benötigen sie Licht. Da es nachts dunkel ist, stellen sie ihre Sauerstoffproduktion nachts ein und geben eine kleine Menge CO² frei.
Also nehmen sie uns den Sauerstoff? Nein.
Vanessa Hörmann hat im Zuge ihrer Doktorarbeit nachgemessen, dass ein Quadratmeter Blattfläche pro Stunde ungefähr 125 Milliliter Kohlendioxid abgibt. Ein Mensch in Ruhe atmet dagegen in der Stunde 15 bis 30 Liter Kohlendioxid aus. Da sehen Sie, wie wenig CO² eine Pflanze im Vergleich zu einem Menschen nachts abgibt.
Außerdem gibt es Pflanzen, die nachts kein CO² abgeben, sondern Sauerstoff, aber mehr dazu in Punkt 3.

Die schimmelnde Blumenerde bereitet vielen Leuten Angst, denn Schimmel gehört definitiv nicht ins Schlafzimmer.
Um Schimmel im Schlafzimmer zu vermeiden, können Sie ihre Pflanzen in der Hydrokultur halten oder zumindest ausreichende Drainageschicht unten in den jeweiligen Pflanzgefäßen einfügen. Außerdem können Sie die Wahrscheinlichkeit für Schimmel mit der Wahl Ihrer Blumenerde beeinflussen. Beispielsweise neigt eine feinkrümelige Erde mit hohem Kompost- und Schwarztorfanteil stärker zum Schimmeln als ein qualitativ hochwertiges, kompostarmes Substrat aus Weißtorf und mineralischen Anteilen.

Wie in Punkt 1 erwähnt, existieren auch Pflanzen, welche auch in der Nacht Sauerstoff ausstoßen. Dies sind die Dickblattgewächse, die damit sie in der Wüste überleben können, am Tag ihre Spaltöffnungen schließen, um zu verhindern, dass Wasser entweicht. Erst in der Nacht, wenn die Sonne untergegangen ist und die Temperaturen sinken, geben sie den Sauerstoff wieder ab.
Somit eignen sie sich perfekt für das Schlafzimmer. Andere Pflanzen, die sich auch gut für das Schlafzimmer eignen, sind die Efeutute, die Aloe Vera oder die Grünlillie. Es gibt viele Pflanzenarten, die für das Schlafzimmer geeignet sind, denn Pflanzen verbessern das Raumklima, produzieren Sauerstoff und sehen schön aus.

Auch wenn Zimmerpflanzen viele Vorteile mit sich bringen, sollte man folgendes beachten:

Ist die Pflanze duftintensiv?
Pflanzen die stark riechen sind eher ungeeignet fürs Schlafzimmer, denn die starken Düfte können Kopfschmerzen bereiten. Besonders Menschen mit der Neigung zu Kopfschmerzen sollten hier vorsichtig sein.
Pflanzen mit Blüten
Blüten bilden immer Pollen, welche auch für nicht-Allergiker unangenehme Folgen, wie etwa gereizte Atemwege haben können.
Pflanzen die über ihre Blätter Allergene abgeben
Dazu gehören auch beliebte Pflanzen wie die Birkenfeige, der Gummibaum oder der Weihnachtsstern.

Die Frage „Pflanze im Schlafzimmer – ja oder nein muss also von Fall zu Fall entschieden werden und lässt sich nicht so pauschal beantworten. Wie Sie sehen, gibt es sowohl positive als auch negative Effekte. Achten Sie deshalb beim Kauf einer Zimmerpflanze unbedingt, wie oben beschrieben auf die Art der Pflanze. So können Sie z.B. Aloe Vera bedenkenlos halten, während stark duftende Pflanzen wie z.B. Lavendel eher nicht ins Schlafzimmer gehören.