Schlau im Schlaf – Hilft Schlafen beim Lernen?

Neue Informationen im Gehirn speichern, während wir Schlafen? Das soll nicht nur ein Traum sein, sondern tatsächlich funktionieren! 

Wenn wir neue Informationen lernen, werden uns diese präsentiert und dann in unserem Gehirn verarbeitet. Diese neuen "Rohdaten" befinden sich am Anfang in unserem Kurzzeitgedächtnis, bis sie in das Langzeitgedächtnis übertragen werden. 
Der Übergang von den Informationen von unserem Kurzzeitgedächtnis bis in unser Langzeitgedächtnis, nennt man auch Speicherkonsolidierung. Hierbei werden ebenfalls auch die Informationen gefiltert. Die wichtigen Informationen werden gespeichert und die Unwichtigen vergessen. Wenn die Informationen ohne Hilfe direkt abgerufen werden können, ist der Lernprozess abgeschlossen. 

Unser Gehirn befasst sich während des Schlafs, mit den Informationen, die wir über den Tag gelernt haben. 
Der Tiefschlaf hilft bei der Übertragung der Informationen vom Kurzzeitgedächtnis zum Langzeitgedächtnis. Hierbei wird ebenfalls das deklarative Gedächtnis unterstützt. Das deklarative Gedächtnis ist das Gedächtnis, wie Dinge benannt werden sprich Vokabular, Datum und Uhrzeit, numerische Werte. Sobald wir einschlafen, werden diese Gehirnbereiche aktiviert, die beim Lernen aktiv waren. 

Viele Forschungsansätze haben ergeben, dass im Tiefschlaf Erinnerungen und Informationen vom Kurzzeitspeicher ins Langzeitgedächtnis übertragen werden. In der REM-Phase (Rapid Eye Movement), auch die sogenannte Traumphase, werden die Bewegungsabläufe, die am Tag gelernt werden, zu den zugehörigen Gehirnregionen verknüpft. Dies ist eine Erklärung dafür, dass gerade Kinder, die in den Phasen neue motorische Fähigkeiten lernen, besonders viel träumen. Bei motorischen Fähigkeiten geht es darum, Körper, Hände und Beine gut koordiniert mit den Sinneseindrücken zu bewegen. Bei Babys machen die Traumphasen rund 50% des Schlafs aus. Wenn die grundlegenden Fähigkeiten aber dann erlernt sind, sinkt der Anteil der Traumphasen stetig ab.  

Grundsätzlich wird geraten, nach dem Lernen ein Nickerchen zu machen. Während des Schlafes werden die neuen Informationen gespeichert, insbesondere dann, wenn Sie kurz vor dem Einschlafen am Lernen waren. Der Schlaf verhindert ebenfalls, dass Sie neuen Informationen ausgesetzt werden. Die neuen Informationen können somit die Erinnerungen nicht überschreiben. 
Gerade bei Babys und Kleinkindern ist beispielsweise der Mittagsschlaf besonders wichtig. Der Mittagsschlaf ist wie eine Pause, der den Kindern zwischendurch ermöglicht, schon einmal einen Teil der Erlebnisse des Tages dauerhaft abzuspeichern. 

Mehrere Stundien belegen, dass das Gehirn neue Informationen während des Schlafs speichert und diese vom Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis überträgt. Sollten Sie Probleme haben beispielsweise neue Informationen oder sich neue Vokabeln einer Fremdsprache zu merken, versuchen Sie diese kurz vor dem Schlafengehen durchzugehen.